Vortrag mit Prof. Dr. Kamil Ustaszewski

Am 13. November 2014 lud der Heimatverein zu einem geologischen Vortrag ins Vereinshaus. Das Thema "Das Erzgebirge, ein altes Kollisionsgebirge der Superlative" - Warum es Geologen nach Niederlauterstein lockt – versuchte  Professor Ustaszweski von der Friedrich-Schiller-Universität Jena auch für Laien verständlich zu erläutern. Im ersten Teil seines Vortrages ging der Leiter der Strukturgeologie des Institutes für Geowissenschaften auf die Besonderheiten der Gneise in Niederlauterstein ein.   

Aufgrund dieser Gesteine war es schließlich auch zu dem Vortrag gekommen, denn jährlich untersuchten Studentengruppen, erst aus Berlin, dann aus Jena, die Felsen unterhalb unserer Burgruine und weckten in uns Neugier, was es dort so Interessantes zu finden gibt. Es sind sehr alte, aus etwa 75 km tiefen Schichten der Erdkruste nach oben geschobene Gneise die sich durch einen gleichmäßigen linearen Verlauf der Minerale (Feldspat, Quarz und Glimmer) auszeichnen. Diese Streckungslineare entstehen durch die Streckung ursprünglich isometrischer Gesteinsbestandteile während des tektonischen Transportes.

Handstück eines geschliffenen Gneises aus Niederlauterstein

Im zweiten Teil erläuterte Professor Ustaszewski die Eigenheiten, Besonderheiten und Superlative des Erzgebirges. Dabei ging es vor allem um Drücke, denen verschiedene Gneise während der Entstehung des Gebirges ausgesetzt waren. Solche Gesteine sind weltweit nur selten zu finden, weshalb es Geologen zu Forschungszwecken immer wieder in unser Erzgebirge zieht.

Prof. Ustaszewski während seines interessanten Vortrages

Nach seinem Vortrag beantwortete der Professor noch viele Fragen der Gäste. Anhand der Fragen war festzutstellen, dass sich auch viele Fachleute unter den Anwesenden befanden.

Ich denke ein Jeder der fast 100 Gäste, ob Fachmann oder Laie, konnten aus diesem Vortrag etwas mit nach Hause nehmen und sein geologisches Wissen erweitern.

Wir danken hiermit Herrn Prof. Dr. Kamil Ustaszewski nochmals herzlich, dass er seine Freizeit geopfert hat um uns unsere Heimat aus geologischer Sicht etwas näher zu bringen.

Eckhard Oettel