Klöppelgruppe im Heimatverein Niederlauterstein e. V. 

Anneli Walther

KLÖPPELGRUPPE NIEDERLAUTERSTEIN

Die Idee im Ort eine Klöppelgruppe zu gründen, wurde im Herbst 1978 geboren. Die Gründungsmitglieder dieser Gruppe waren Adelheid Barthmann, Helga Bräunig (ehemals Schönherr), Karla Macher, geb. Rösch, Reinhilde Gaffron, Martina Böhme geb. Wohlgemuth, Heike Lißner geb. Semmler, Marita Erdis geb. Wohlgemuth, Ramona Thomalla geb. Weiß, Monika Gädt geb. Lange, Steffi Barthmann-Rabe und Anneli Walther. Einige Frauen, die diese Handarbeit in ihrer Kindheit schon gelernt hatten, wie Christine Schönherr, Johanne Börner, Ilse Weidmüller, Irmgard Kramer und Anneli Walther, gaben ihre Kenntnisse gern weiter.

Von den Gründungsmitgliedern sind heute noch aktiv im Verein Karla Macher, Steffi Barthamann-Raabe, Irmgard Kramer und Anneli Walther. Einige klöppeln immer noch zu Hause, da sie aus Altersgründen einfach abends nicht mehr raus wollen. Natürlich gab es auch Abgänge durch Umzug.   

Für die damaligen „Anfänger“ waren natürlich diese erfahrenen Frauen eine große Hilfe, wenn es darum ging, einen neuen Schlag zu erlernen oder den Anfang bzw. das Ende einer Klöppelarbeit zu bereiten. Das Interesse, die Klöppeltechnik zu erlernen war sehr groß und so fanden sich sehr schnell noch mehr Interessenten für diese schöne Handarbeit. In einem ehemaligen Klassenzimmer unserer damaligen Grundschule trafen wir uns. Es gab zeitweise auch Interessenten aus Zöblitz, Pockau und Marienberg. 

Angeregt wurde die Gründung der Klöppelgruppe, die eine Bereicherung des Vereinslebens im Ort darstellte, auch durch den damaligen Vorsitzenden des Kulturbundes, Gert Walther.

 
 
Bilder 1, 2: Weihnachtsfeier der Klöppelfrauen im Försterhäusel
     
In den 80er Jahren zählte die Klöppelgruppe etwa 30 Mitglieder. Dadurch konnte unsere Ortsgruppe des Kulturbundes einen großen Zuwachs verzeichnen, da fast alle Frauen Mitglieder der Organisation wurden.
Anfang der 80er Jahre wurden bei Otto Gädt im Wohnhaus neue Räumlichkeiten für die Klöpplerinnen und Schnitzer geschaffen.
Erstmals nahmen wir im Januar 1980 an einer Ausstellung im Gasthof Niederlauterstein teil, die anlässlich des 10 jährigen Bestehens des Kulturbundes organisiert wurde.
  
 

Bild 3: Daniela Lotzenburger geb. Melzer und Rita Meyer geb. Bretschneider beim Klöppeln

Auch die Kinder und Jugendlichen unseres Ortes interessierten sich für dieses Hobby und so wurde 1984 eine Kinderklöppelgruppe gebildet. Von Anfang an dabei waren Carmen Haugk, geb. Oettel, Daniela Lotzenburger, geb. Melzer, Rita Meyer, geb. Bretschneider, sowie Ina Pausch und Andrea Sachse, geb. Oettel. Diese Gruppe gab die erlernten Schläge gerne an die Jüngeren weiter. Nachwuchssorgen gab es zu dieser Zeit keine. Daniele Schwalbe erlernte das Klöppeln in ihrer Kindheit und ist auch heute noch aktives Mitglied in unserer Gruppe. Innerhalb eines Jahres zählte die Gruppe ca. 15 Kinder und Jugendliche. Alle waren mit viel Eifer und Elan dabei. Auch wenn es zur damaligen Zeit nicht so leicht war, sich Zubehör wie Klöppeln, Leinengarn und Umstecknadeln zu besorgen, halfen die Hobbydrechsler aus und fertigten die Klöppel. Viele hatten noch Utensilien aus Omas Zeiten. Diese Klöppel erkennt man noch heute am besonderen Klang.

 
 
Bild 4: Teil der Kinderklöppelgruppe
 
Durch die rege Beteiligung wurden Gruppen gebildet und so traf man sich 14- tägig. Zur damaligen Zeit wurden vorwiegend Deckchen geklöppelt. 1982 errangen wir den Titel „Hervorragendes Volkskunstkollektiv“. 
Die Kinder und Jugendgruppe fertigte für die Schule Lauterbach eine Gemeinschaftsarbeit „Blumenwiese“ an. Dieses Exponat schmückte viele Jahre das Schulhaus in Lauterbach. 
Zum Schulfest 1985 in Lauterbach, nahm ein Teil unserer Klöppelgruppe am Festumzug teil.
 
 
Bild 5: Festumzug in Lauterbach 1985
 
Die Kinderklöppelgruppe nahm natürlich auch an Wettstreiten und Ausstellungen innerhalb der Schulen teil. 
 
 
Bild 6: Urkunde für eine Klöppelarbeit (Entwurf und Anfertigung)
 
Nach der politischen Wende standen uns im damaligen Gemeindegebäude Räumlichkeiten für unsere Kurse zur Verfügung.
Doch auch da wurde es schnell zu eng und wir mussten im Gebäude noch mehrmals umziehen.
Da ich nach der Wende beruflich sehr eingespannt war übernahm Undine Scheinpflug für eine kurze Zeit während ihrer ABM-Maßnahme den Kinderklöppelzirkel. Dieser löste sich aber später auf, geschuldet zum Teil durch die auswärtigen Lehrstellen.
Der Zirkel für die Erwachsenen lief weiter, jedoch gab es auch dort einige Abgänge durch Wegzüge.
Wir haben 1991 erfolgreich als Gruppe am Umzug zum Schulfest und an der Ausstellung in den Räumen der ehemaligen Schule teilgenommen.
 
 
Bild 7: Festumzug 1991 
v.l.: Irmgard Kramer, Karla Macher, Ilse Weidmüller, Daniela Schwalbe, Elfriede Ficker, Undine Scheinpflug, Steffi Barthmann-Rabe 

Es wurden ständig neue Muster geklöppelt und der Trend ging nach der Wende zu Weihnachts- und Osterschmuck, Dekorationen für Leuchter, geklöppelte Bilder für Schwibbögen und Unruhen. Natürlich wurde das Angebot an Klöppelbriefen und Zubehör immer größer. Wir haben uns aber trotzdem selbst an Laubsägearbeiten versucht, um somit unsere geklöppelten Kunstwerke auch mit selbst gefertigten Rahmen zu versehen.

 

Bild 8: Klöppelfrauen bei Laubsägearbeiten

Aus Anlass des 40. Vogelschießens wurde wiederum eine Ausstellung durchgeführt. Auch dort war unsere Gruppe präsent und hat die neuesten Arbeiten gezeigt.

Wir hatten auch 1997 das Glück nach Bad Marienberg, in die Partnerstadt Marienbergs, zu fahren um dort gemeinsam mit den „Hilmersdorfer Sängern“ und den Niederlautersteiner Schnitzern einen Bunten Mundart- und Heimatabend zu gestalten. Auch stellten wir einen kleinen Teil unserer Werke aus und klöppelten.

 

Bilder 9, 10: Ausstellung und Schauklöppeln in Bad Marienberg

Ein besonderer Höhepunkt unserer Klöppelgruppe war das Heimatfest 2001. Mit viel Liebe und Fleiß wurde diese Ausstellung gestaltet. Obwohl wir zusammen mit den Schnitzern in der ehemaligen Schulküche untergebracht waren, hatten diese Räumlichkeiten die gewisse Hutzenstub- Atmosphäre. Die Besucher waren begeistert. 

Die Teilnahme am Festumzug mit einem schön gestalteten Wagen haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Bilder 11, 12: Ausstellung 2001 zum Heimatfest 

Da unsere Klöppelabende regelmäßig durchgeführt werden und es sehr fleißige Klöpplerinnen gibt, war es 2005 auch möglich gemeinsam mit den Schnitzern an der großen Kreisausstellung im „Kultur- und Freizeitzentrum“ teilzunehmen. Der besondere Höhepunkt der Niederlautersteiner Gruppe war der selbst entworfene und geklöppelte Bikini von Undine Scheinpflug.

 

Bild 13: Arbeiten von Undine Scheinpflug zur großen Kreisausstellung

Undine nimmt regelmäßig außerhalb unserer Gruppe an Präsentationen und Weiterbildungen teil. Sie konnte auch schon viele Preise und Auszeichnungen in Empfang nehmen. Sie ist ständig am Tüfteln und Ausprobieren. Wir sind immer neugierig, was Sie wohl wieder Interessantes geklöppelt hat.

Bei uns steht die Gemütlichkeit und natürlich auch die Pflege und Erhaltung der Erzgebirgischen Tradition im Mittelpunkt. Nicht zuletzt unterstützen wir natürlich die Aktivitäten unseres Vereines, in dem wir die Höhepunkte wie das Vogelschießen, das „Permett-Aschiem“ und die Ausgestaltung unserer Vereinsräume tatkräftig unterstützen.

Der selbst gebackene Kuchen zum Vogelschießen gehört schon mit zur Tradition.

Wir freuen uns aber auch, dass wir uns seit 2002 in unseren schönen Vereinsräumen wohl fühlen und 14- tägig unser Hobby in gemütlicher Runde durchführen und weiterentwickeln können. Jedes neue Mitglied ist uns herzlich willkommen.

(Beitrag aus der Festschrift zur Niederlautersteiner Jubiläumswoche, Juli 2008) 


weiterführende Chronik


30 Jahre Klöppelgruppe Niederlauterstein

Auch die Klöppelgruppe konnte 2008 ein rundes Jubiläum feiern. Seit 30 Jahren besteht die Gruppe nun schon und wird von Anfang an von Anneli Walther geleitet. 

 

Die Niederlautersteiner Klöpplerinnen 2008 (v.l.): Steffi Barthmann- Rabe, Karla Macher, Daniela Schwalbe, Evelin Oettel, Anneli Walther, Renate Köhler, Edith Schmidt,  Undine Schein-pflug und Irmgard Kramer

Natürlich beteiligte sich auch die Klöppelgruppe an der "Niederlautersteiner Jubiläumswoche", welche vom 18.07. bis 27.07.2008 stattfand. 

Im Vereinshaus wurde gemeinsam mit der Schnitzgruppe eine Ausstellung gestaltet, viele Besucher konnten sich an den schönen Exponaten erfreuen.

   

Bei den filigranen Ausstellungsstücken musste man schon genauer hinschauen

   

Zum "Historischen Handwerkermarkt" am 19.07. auf dem Gelände der ehemaligen Schlossmühle  konnte von den Besuchern die Kunst des Klöppelns und des Spinnens bestaunt werden.

   

Irmgard Kramer beim Spinnen und Undine Scheinpflug beim Klöppeln  

Margit Gründig zeigte ebenfalls, dass sie spinnen kann

Auch im Festumzug waren die Klöpplerinnen zu sehen. Gemeinsam mit der Schnitzgruppe gestalteten sie den Festwagen "Hutzenstube". Für die musikalische Umrahmung sorgte Hubert Borst mit seinem Schifferklavier. 

 

Schon seit Jahren ist die Klöppelgruppe für den Kuchenverkauf im Festzelt zuständig. Natürlich mussten die Kuchen und Torten vorher von den Frauen auch gebacken werden. Unterstützt wurden sie dabei von den Frauen des Kreativzirkels.

Wie ein Großteil der Mitglieder des Heimatvereins waren auch die Klöpplerinnen mit für die Getränkeversorgung im Festzelt zuständig.
An 10 Tagen musste die Versorgung der Gäste sichergestellt werden.

 

Karla Macher an der Kuchentheke    

Auch Steffi Barthmann-Rabe und Daniela Schwalbe waren hinter der Theke zu finden
 
Weitere Höhepunkte der "Niederlautersteiner Jubiläumswoche" finden Sie hier!

Schnitz-, Klöppel- und Handarbeitsausstellung vom 24.11. bis 02.12.2013

Zum Abschluss des Jubiläumsjahres des Heimatvereins hatten sich die der kreativen Gruppen unseres Vereins noch etwas Besonderes ausgedacht. Da gleichzeitig 3 weitere Jubiläen zu feiern waren, nämlich 45 Jahre Schnitzgruppe, 35 Jahre Klöppelgruppe und 10 Jahre Kreativzirkel, lag es auf der Hand, wieder einmal eine gemeinsame Ausstellung zu organisieren. Schließlich beteiligten sich 35 im Verein aktive Aussteller, weitere Exponate kamen von drei verstorbenen Mitgliedern und fünf anderen Personen, die sich im Ort einem kreativen bzw. künstlerischem Hobby widmen. 

Letzte Handgriffe vor der Ausstellungseröffnung

Um außerhalb der Vorweihnachtshektik zu bleiben, starteten wir bereits am Samstag vorm Ewigkeitssonntag, also am 24.11.2013. Nach einigen eröffnenden Worten durch Anneli Walther war die Ausstellung nun für eine reichliche Woche geöffnet. Zum Permett- Aschiem am 1. Advent, zu welchem erstmals außerdem ein kleiner Weihnachtsmarkt stattfand, konnte die Ausstellung letztmals besichtigt werden. An diesem Tag kam es zu einem regelrechten Besucheransturm, was die bescheidenen Besucherzahlen in der Woche, die vermutlich hauptsächlich dem extremen Wintereinbruch geschuldet waren, nicht ausgleichen konnte.

Von den etwa 350 Besuchern kam viel Lob, für unsere kleine, aber feine Ausstellung.

Einige Eindrücke von unserer Ausstellung finden Sie hier